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Komplexität entsteht, wenn es mehrere Systeme gibt und diese sich gegenseitig beeinflussen. Die Herausforderung dabei ist, die ständigen Veränderungen wahrzunehmen und Reaktionsmöglichkeiten bereitzustellen.
Hat z.B. ein Mitarbeiter einen Unfall und fällt für die nächsten Wochen aus, kann das zu erheblichen Störungen in den Abläufen führen. Kann das Unternehmen dann nicht auf interne Mitarbeiter oder externe Dienstleister zurückgreifen, ist ggf. das Ziel gefährdet.
Ein anderer Einfluss kann z.B. auch durch einen Konkurrenten entstehen, der sein Büro ganz in der Nähe aufbaut oder mit einem ähnlichen Portfolio Ihnen die Marktposition streitig macht. Oder: Gesetze / Vorschriften ändern sich und machen völlig neue Prozesse erforderlich.
Zu denken, wir hätte alles im Griff und wir könnten Komplexität wirklich beherrschen, ist ein Fehlschluss, der uns in vermeintlicher Sicherheit wiegt und damit die Wachsamkeit minimiert. Sieben Tipps helfen Ihnen, dem entgegenzuwirken.
1. Bleiben Sie aufmerksam und beobachten Sie das, was in Ihrer Abteilung, Ihrem Unternehmen gerade aktuell ist und was auch in Ihrem Umfeld aktuell geschieht. Früh informiert zu sein, eröffnet die Chance, frühzeitig gegensteuern zu können. Sorgen Sie stets für einen aktuellen und guten Überblick – innen und außen.
Es gilt prinzipiell zu bedenken, dass Ihre Wahrnehmungen und Bewertungen subjektiv sind. Wenn uns bewusst ist, dass wir nie alles und schon gar nicht objektiv wahrnehmen können, wird klar, dass es von Vorteil ist, andere in den Rundum-Blick und die Bewertung der Situationen einzubinden. Vier Augen sehen einfach mehr als zwei. Das ist zwar eine uralte Weisheit, die aber aber in Führungsetagen und bei Experten oftmals nicht gelebt wird. Transparenz und aktive, umfassende Informationskultur hilft, den Blick zu schärfen und Fehler zu vermeiden.
Prüfen Sie genau, welche Lösungen für Ihre Situation passen. Wir müssen davon ausgehen, dass jedes Unternehmen, jede Abteilung ihre eigenen Strukturen und Arbeitsweisen hat. Überall wo Menschen arbeiten, sind individuelle Werte und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Wenn Sie also überlegen, ob Sie eine neue Software anschaffen, prüfen Sie am besten zusammen mit den Leuten, die betroffen sind bzw. damit arbeiten, inwieweit das vorhandene oder auch ein neues System wirklich nutzt oder ob Modifikationen erforderlich sind.
Achten Sie auf Klarheit der Ziele. Nur wenn Sie das Ziel genau bestimmt haben, können Sie die Ressourcen prüfen und die erforderlichen Schritte planen. Wenn Sie genau wissen, warum / wofür Sie bestimmte Schritte planen, können Sie Unwichtiges eliminieren und Themen vereinfachen.
Bedenken Sie aber, dass Ziele sich aufgrund der Einflüsse aus anderen Systemen ändern können. Je komplexer etwas ist, desto weniger können Sie sicher sein, dass Ihre Planung just in time zum erklärten Ziel führt. Persönliche Flexibilität und die Bereitschaft auch ein Scheitern zu akzeptieren, heißt Fehler zuzulassen. Das erleichtert den Umgang mit Komplexität. Vielleicht ruft dies Ihren Ehrgeiz, Ihren Perfektionismus auf den Plan. Seien Sie aber gewiss, dass eine starre Haltung Ihre Lösungsenergien eher stören anstatt sie zu fördern.
Komplexität braucht auch immer wieder die Betrachtung von der Meta-Ebene. Ganz besonders wichtig ist daher: Verschaffen Sie sich Abstand, insbesondere, wenn Sie wahrnehmen, dass etwas nicht gut läuft. Nehmen Sie die nächst höhere Position und vielleicht auch noch eine Position darüber ein und hinterfragen Sie immer wieder das Procedere.
Für Ihre tägliche Arbeitsweise beim Umgang mit Komplexität empfehle ich: Haben Sie immer im Hinterkopf, dass Sie neben allen Parametern des Unternehmens immer auch die Parameter der Menschen berücksichtigen. Das heißt für Sie persönlich, Ihre Hochkonzentrationsphasen intensiv zu nutzen und Zeiten für Redundanz und Emergenz einzuplanen, denn Komplexität realisiert sich in Echtzeit und unter dem Einfluss von Menschen. Es können also immer neue Impulse auftreten, die sowohl störend als auch förderlich sein können.
Fazit: Komplexität ist eine Tatsache, die Sie nicht ändern können. Aber Ihre Einstellung dazu und Ihre Fähigkeit damit umzugehen, können Sie erweitern. Dazu gehört, dass Sie für ausreichend „Off-time“ sorgen, in der echtes Regenerieren möglich ist. Denn wenn das wirklich sehr komplexe System „Mensch“ in sich gut funktioniert, kann der Umgang mit Komplexität auch gelingen.